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15. Salondamen in Düsseldorf und anderswo

Sybille

Rahel Varnhagen (1771-1833) vereinte Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen. In ihrem Salon in Berlin verkehrten Jean Paul und Ludwig Tieck, Friedrich Schlegel sowie Wilhelm und Alexander von Humboldt – alles Männernamen.


George Sands (1804-1876)  Wohnsitz in Paris und ihr Landsitz in Nohant wurden von zahlreichen Künstlern besucht. Der Freundeskreis der eigenwilligen, Zigarren rauchenden Schriftstellerin umfasste neben Schriftstellern wie Honoré de Balzac und Alexandre Dumas den Maler Eugène Delacroix, den Komponisten Franz Liszt und dessen Geliebte, Marie d’Agoult. Eine ihrer angeblichen Geliebten war die Schauspielerin Marie Dorval.


Der Film Midnight in Paris, 2011, von Woody Allen spielt teilweise im nachgestellten Salon von Gertrude Stein (1874-1946) in der Rue de Fleurus 27 .Dort verkehrten z.B. Ernest Hemingway und Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque, F. Scott Fitzgerald.


Ob Stockholm, Venedig oder anderswo - in quasi jeder wichtigen Stadt gab es die Salons und ihre Gastgeberinnen.


Musikalisch kehren wir nach Weimar zurück, dort wo Herzogin Anna Amalie Ende des 18. Jahrhunderts ihrem Salon oder Musenhof vorsaß.


Vielleicht 100 Jahre später bewohnte Franz Liszt das Hofgärtnerhaus am Westrand des Parks an der Ilm während seines zweiten Weimarer Aufenthalts. Er war 1869 auf Einladung des Großherzogs Carl Alexander nach Weimar zurückgekehrt und nutzte die von Großherzogin Sophie komfortabel ausgestattete Wohnung bis zu seinem Lebensende 1886. Schon kurz nach seinem Tod wurde ein Teil der Räume als Gedenkstätte eröffnet. Das Wohn- und Arbeitszimmer als zentraler Salon blieb dadurch in der ursprünglichen Einrichtung erhalten. Liszts Salon habe ich 2019 während eines Besuchs in Weimar besichtigt. Hier ist ein Bild davon, ein Raum von durchaus bescheidenen Ausmaßen. Ich habe mir vorgestellt, wie der Raum vollgestellt mit Menschen war, während Liszt am Flügel fantasierte.


Die Consolation S. 172 Nr. 2 wurde 1849-1850 komponiert, also noch vor der zweiten Weimarer Zeit von Liszt. Stilistisch ähnelt es Chopins Nocturnes. insbesondere scheint es von dessen Nocturne op. 27 Nr. 2 inspiriert worden zu sein. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Werken wurde als Hommage an Chopin interpretiert, der 1849, ein Jahr vor der Veröffentlichung der Consolations, starb. 




 
 
 

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